Hendrik Holt – Ermittlungen wegen Windparkbeteiligungen

Klaus Nieding: „Geschädigte Investoren benötigen vollumfängliche Beratung – mit
einer Geltendmachung von zivilrechtlichen Ansprüchen ist es nicht getan.“


Frankfurt, 11.05.2020 – Die Förderung von erneuerbaren Energien liegt im Trend.
Längst hat auch der Finanzmarkt erkannt, dass „grüne Investments“ den Nerv der
Zeit treffen. Anleger und Investoren wollen ihr Geld nicht nur einfach anlegen, sondern am besten auch gleichzeitig etwas für die Umwelt tun. Dies hat einen riesigen
Markt sowohl für private als auch für institutionelle Investoren eröffnet und Investmentmöglichkeiten im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien werden
zahlreich angeboten. Dass dabei nicht jedes Projekt hält, was es verspricht und dass
auch Betrüger auf diesen Zug aufspringen möchten, ist selbstverständlich. So häufen sich in den letzten Jahren mehr und mehr Fälle von Fondsinsolvenzen und betrügerischen Angeboten im Bereich „Green Energy.“


Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat jetzt nach monatelanger Ermittlungsarbeit
am 17.04.2020 in Zusammenarbeit mit Ermittlungsbehörden in fünf Bundesländern
zahlreiche Durchsuchungen vorgenommen, bei welchen neben Beweismaterial
auch Vermögenswerte im mittleren sechsstelligen Bereich sichergestellt werden
konnten. Vier Personen wurden festgenommen, eine Person ist derzeit noch flüchtig. Insgesamt wird derzeit gegen 7 Beschuldigte wegen Verabredung zu bandenund gewerbsmäßigen Betrugstaten sowie Urkundenfälschungen ermittelt. Die
Staatsanwaltschaft geht dabei davon aus, dass durch die Aktion Schäden in Millionenhöhe verhindert werden konnten.


Nach Presseberichten handelt es sich bei den Beschuldigten um Mitglieder der bekannten Unternehmerfamilie Holt, an deren Spitze Hendrik Holt steht. Der Unternehmer hat in der Vergangenheit mit Investitionen in große nachhaltige EnergieProjekten von sich Reden gemacht und dabei einen rasanten Aufstieg feiern können. Er führt die Holt Holding Group, welche nicht nur als Investor, sondern auch als
Projektierungsgesellschaft für große Energieprojekte auftritt.
Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft Osnabrück sollen die Beschuldigten massenhaft gefälschte Urkunden dazu genutzt haben, um europaweit Investoren über die
Realisierbarkeit ihrer in Wirklichkeit angeblich nicht existenten Energieprojekte zu
täuschen.


Derzeit ist noch nicht sicher, ob die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zutreffen und
wie hoch der dadurch entstandene Schaden ist. In der Presse wird teilweise von
bereits realisierten Schäden von fast 500 Mio. Euro berichtet. „Sollte sich dies bewahrheiten, hätten wir möglicherweise einen zweiten Fall Flowtex“, meint Rechtsanwalt Klaus Nieding, Vorstand der Nieding+Barth Rechtsanwalts-AG.
Die Staatsanwaltschaft bittet derzeit potentielle Geschädigte, sich bei der Polizei zu
melden

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