Heftige Turbulenzen bei PIM Gold undScheideanstalt GmbH

Frankfurt, 23. September 2019 – Niedrige Zinsen und drohende Krisen sind das perfekte Umfeld für Gold als Investment. Das Edelmetall gilt seit jeher als sicherer Hafen
für das eigene Geld, wenn es auf den Märkten turbulent zugeht. Gerade bei Privatanlegern sind dabei Unternehmen beliebt, die die Möglichkeit bieten, einfach und
unkompliziert in Gold zu investieren. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach solchen Angeboten. Nun ist mit der PIM Gold und Scheideanstalt GmbH einer dieser
Anbieter durch Negativschlagzeilen aufgefallen. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt
hat die Geschäftsräume des Unternehmens durchsucht und den Geschäftsführer in
Untersuchungshaft genommen. „Der Vorwurf lautet auf gewerblichen Betrug zu Lasten der Kunden“, sagt Klaus Nieding, Vorstand der Rechtsanwaltsaktiengesellschaft
Nieding+Barth. Der Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht rät PIM-Kunden,
ihre Ansprüche auf mögliche Schadenersatzansprüche prüfen zu lassen.


Bereits 2017 hatte ein ehemaliger Mitarbeiter der im beschaulichen Heusenstamm
ansässigen PIM Gold die Führungsetage des Unternehmens bezichtigt, Kundengold
im Wert von etwa 60 Millionen Euro entwendet zu haben. Die Firma wies die Vorwürfe damals öffentlich entschieden zurück. Die Staatsanwaltschaft nahm allerdings
Ermittlungen auf. Im Rahmen der nun erfolgten Durchsuchung der PIMGeschäftsräume wurde eine bislang unbekannte Menge Gold beschlagnahmt und
Konten des Unternehmens eingefroren. „Nach Aufhebung der Beschlagnahme
würde eine mögliche Befriedigung geschädigter Anleger nach dem zeitlichen Eingang
von Pfändungsbeschlüssen ablaufen“, erklärt Nieding.


Wie viele Anleger ihr Geld via PIM Gold investiert hatten, ist noch nicht bekannt. Klar
ist, dass das Unternehmen ihren Kunden auf den ersten Blick extrem interessante
Leistungspakete angeboten hat. So war es möglich mit einmaligen oder wiederkehrenden Zahlungen in Gold zu investieren. Zudem konnte das erworbene Edelmetall
direkt bei PIM Gold eingelagert werden. Eine Lösung, die den Anleger durch zusätzliche monatliche „Zinszahlungen“ in Form von Gold schmackhaft gemacht wurde.


Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft soll es sich bei der PIM Gold um ein Schneeballsystem gehandelt haben. Das von Neukunden eingeworbene Kapital sei dazu genutzt
worden, um Auszahlungsforderung von bestehenden Anlegern zu erfüllen und um
die teilweise sechsstelligen Vermittlerprovisionen zu bedienen. Auch wird den Verantwortlichen von PIM Gold vorgeworfen, dass sie das Gold an ihre Kunden mit teilweise erheblichen Preisaufschlägen verkauft hätten, obwohl stets kommuniziert
worden sei, dass das Gold zu Börsenpreisen verkauft würde.

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